Das Gottesmobil

Arbeitsproben

Ulrike Bruinings fährt mit einer Tiny Church durch den Schwarzwald. Damit erreicht die Pfarrerin die hintersten Winkel ihrer Gemeinde – und weckt Neugier bei den Menschen. Ist das ein Modell für die Zukunft? 

Text und Bild: Jannik Jürgens

An einem Sonntag im August zieht Nebel über den Parkplatz der Feldbergbahn, er verschlingt die Tannen, die Wiese und die Steine. Vielleicht sieht es so im Himmel aus, denkt man, aber hoffentlich nieselt es dort nicht, und ein bisschen wärmer könnte es auch sein. Oben am Gipfel Seebuck, wo Pfarrerin Ulrike Bruinings an diesem Tag einen Gottesdienst feiern will, soll bei neun Grad auch noch der Wind wehen.

Die Pfarrerin trägt Schäferhut und Softshelljacke. Ulrike Bruinings leitet zusammen mit dem Kirchengemeinderat die evangelische Kirchengemeinde Hinterzarten in Baden-Württemberg. Die 50-Jährige hat mit ihrem Bus am Vortag die Schäferwagenkirche auf den Parkplatz gezogen, nun wuselt sie um den Wagen, die nackten Knöchel schauen aus den Schuhen. Ein Blick aufs Smartphone stimmt sie optimistisch: „Um 10.30 Uhr kommt die Sonne raus.“ Der Mitarbeiter der Feldbergbahnen, der die Kirche mit seinem Pick-up auf den Gipfel ziehen soll, schüttelt den Kopf. Auch er hat sich die Wettervorhersage angesehen. „Bei mir regnet’s den ganzen Tag durch“, sagt er. Ulrike Bruinings muss sich entscheiden: Feiert die Gemeinde auf dem Gipfel Gottesdienst, wie angekündigt, oder weicht sie in die trockene katholische Kirche aus?

Den ganzen Text findet ihr bei Zeit Online