Monika Kelle kämpfte lange mit schweren Depressionen. Dann ließ sie sich eine Elektrode einsetzen – ins Gehirn. Über einen radikalen Ansatz, der Seelenleiden lindern könnte
Text: Jannik Jürgens Bilder: Lena Giovanazzi
Als Monika Kelle fest entschlossen ist, das letzte Mittel im Kampf gegen die Depression auszuschöpfen, überkommt sie plötzlich Angst. Kelle liegt im Operationssaal der Universitätsklinik Freiburg, die Ärzte der Neurochirurgie haben ihr einen Metallrahmen an den Schädel geschraubt, und nun drückt jemand der damals 54-Jährigen eine Maske auf den Mund. Das Sedierungsgas soll sie in einen Dämmerzustand versetzen. Doch in Kelle steigt Panik auf.

Am Tag ihrer Operation, dem 5. November 2018, hat Monika Kelle ein Martyrium hinter sich und wagt kaum noch, zu hoffen. Die Kinderärztin leidet an einer schweren Depression, die immer wiederkehrt. Eine Welt in Schwarz-Weiß. Innerhalb von acht Jahren wies sich Kelle in mehrere Kliniken ein, schluckte verschiedene Antidepressiva, ging zur Psychotherapie. Sie ließ sich sogar unter Narkose starke Stromimpulse durchs Hirn leiten. Doch Heilung brachten die etablierten Therapien nicht. Deshalb hat sich Kelle nun für ein radikales neues Behandlungsverfahren entschieden: die Tiefe Hirnstimulation. Ihre letzte Chance, so sieht sie es. Bei dem Eingriff, der an diesem Novembertag vor ihr liegt, kann sie alles gewinnen und alles verlieren.
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