Hinterland-Express

Arbeitsproben

Foto: Lorraine Hellwig

Eine Genossenschaft will den Bahnverkehr im ländlichen Frankreich wiederbeleben. Dabei geht es um viel mehr, als nur Waggons auf Schienen zu setzen. Eine Reise durch die abgehängte Provinz.

Im Departement Lot, mitten im französischen Nirgendwo, läuft ein Mann im Blumenhemd über ein Gleisbett, bückt sich und sammelt eine alte Flexscheibe auf. „Die sollte hier eigentlich nicht herumliegen“, sagt Nicolas Debaisieux. Der 42-Jährige ist Geschäftsführer der Zuggenossenschaft Railcoop. Hinter ihm wartet ein Güterzug darauf, mit Baumstämmen beladen zu werden.

Debaisieux will den Zugverkehr in Frankreich verändern. Wer heute von West nach Ost reisen will, muss so gut wie immer über Paris fahren, auch wenn das geografisch ein riesiger Umweg ist. Und er muss so gut wie immer den Schnellzug TGV nehmen.

Seine Genossenschaft möchte die Querverbindungen wiederbeleben – und die Provinz so wieder an den Rest des Landes anbinden. Ganz allein kann das nicht gelingen. Aber Debaisieux und seine Mitstreiter haben einen Nerv getroffen: Fast 13.000 Menschen sind bereits Mitglied geworden. Die Eisenbahn ist für viele Franzosen ein Sehnsuchtsort, eine Referenz an die gute alte Zeit und ein wichtiger Wirtschaftszweig. Im vergangenen Wahlkampf forderten mehrere Politiker, aufgegebene Verbindungen zu reaktivieren. Die staatliche Eisenbahngesellschaft SNCF will  unter anderem , gestrichene Nebenstrecken mit elektrischen Mini-Zügen neues Leben einhauchen. 


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