„Weißt du überhaupt, wie man richtig schaltet?“

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Arbeitsproben

Wer einen Fahrradladen betritt, muss sich auf Demütigungen einstellen. An der Arroganz der Händler sind viele Kunden allerdings auch selbst schuld.

Am Rande der Freiburger Altstadt liegt ein Fahrradladen und darin sitzt ein Mann, der auf einen Bildschirm starrt. Ich stehe vor diesem Mann und sage: „Hallo, äh, entschuldigen Sie“. Aber der Mann starrt auf den Bildschirm. Vielleicht ist er taub. Vielleicht auch nicht. Nach langer Zeit seufzt er, leise und qualvoll.  

Eigentlich gehe ich gerne in Fahrradläden. Ich könnte dort Tage verbringen: Kettenschaltungen anschauen, Rahmenformen bewundern. Klar, woher diese Faszination kommt: Das Fahrrad ist die vollkommenste Erfindung der Menschheit. Mit einem Tritt in die Pedale fährt es Dutzende Meter weit.

Bloß die Fahrradhändler sind weit von dieser Vollkommenheit entfernt. Sagen wir, wie es ist: Fahrradhändler gehören zu den arrogantesten Menschen auf der Erde. Dieser Moment im Fahrradladen, dieses qualvolle Seufzen, hat mich wieder daran erinnert. Wie oft bin ich schon in Fahrradläden belächelt worden? Und wofür? Für zu viel Öl auf der Kette. Für zu wenig Öl auf der Kette. Für überhaupt Öl auf der Kette. Was? Richtige Profis wachsen ihre Ketten. 

Es soll Fahrradhändler geben, die ihre Räder bestimmten Menschen erst gar nicht verkaufen. Weil die es nicht wert sind. Viele Menschen haben das Gefühl, sich beweisen zu müssen, wenn sie einen Radladen betreten. Und das stimmt. In welchem anderen Laden muss man vorher Vokabeln lernen? Selbst wenn man ein tolles Rad hat, sind Demütigungen nicht weit: „Weißt du überhaupt, wie man richtig schaltet?“

Der ganze Text auf Zeit Online.

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